RSC Tirol : Alba Berlin 2 40:25 (77:58)
RSC Tirol bezwingt Alba Berlin
Eine in der Basketball-Welt unvorstellbare Überschrift wird beim Rollstuhlbasketball dieses Jahr real. Die Mannschaft aus Tirol kann das letzte Meisterschaftsspiel der Spielzeit 2022/23 zu Hause gegen die Rollstuhlbasketballsektion von Alba Berlin mit 77:58 gewinnen und verabschiedet sich mit einem Glücksgefühl in die Sommerpause.
Erstmal gab es zu Beginn des Spiels etwas Unklarheit ob es überhaupt zu einem Spiel kommen würde. Eine kleine Delegation der Berliner reiste ohne Rollstuhl per Zug an und wartete bereits in der Halle auf den Rest der Mannschaft. Der mit den Sportrollstühlen beladene Mannschaftsbus tauchte erst ca. eine halbe Stunde nach offiziellem Zeitpunkt des Hochballs auf. Spielertrainer Stefan Thurner erwägte niemals eine Spielabsage und stellte sowohl die Schiedsrichter, das Kampfgericht und die Zuschauer auf ein verspätetes Spiel ein. Dennoch war es eine irgendwie schwierige Situation für alle Anwesenden, die Vorbereitung und die Konzentration vor dem Spiel hoch zu halten. Es kannte sich einfach niemand aus was passieren würde und so sahen die Zuschauer zum Spielanfang um 15:30 Uhr nur die aufwärmende Heimmannschaft und die Schiedsrichter – und einen leeren gegnerischen Mannschaftbereich.
Am Ende war dann doch alles um ca. 16:15 Uhr für das Spiel gegen Alba Berlin angerichtet. Bereits in den ersten Spielminuten konnte man erahnen wie sich das Spiel entwickeln würde. Viel Druck von den Tirolern über das ganze Spielfeld stellte in der ersten Halbzeit bereits die Weichen für den späteren Erfolg. Zwar konnten die Berliner die Presse zu Beginn immer wieder erfolgreich überwinden, trotzdem erkannte man, dass diese Taktik mit anhaltender Spielzeit ein gutes Mittel sein wird, um den Spielfluss durchzurütteln. Wichtig war die Endphase des ersten Viertels, wo die Tiroler mit einem 9:0 Run auf das Viertelergebnis von 25:16 stellen konnten. Dieser Run konnte im zweiten Viertel bis auf einen insgesamt 20:4 Spurt ausgebaut werden. Von diesen neun Spielminuten (Spielminute 16 – Stand 36:20) erholte sich die Mannschaft aus der Deutschen Bundeshauptstadt nicht mehr. Halbzeit 40:25
Die zweite Halbzeit war geprägt von viel Kampfgeist beider Mannschaften. In der Mitte des dritten Viertels erarbeitete sich Berlin nochmals einen eigenen 10:2 Run, doch die Aufholjagd war nicht von Erfolg geprägt. Der RSC Tirol wollte diesen Sieg und konnte insgesamt auch die zweite Halbzeit gewinnen, allerdings etwas knapper als die Erste. Endstand 77:58
Im Spiel konnten sich alle 10 eingesetzten Spieler verewigen und bis auf den jungen David Egger auch alle in die Scorerliste eintragen. Vor allem Harald Eder spielte eine hervorragende Partie und brachte viel Energie auf das Spielfeld, scorte auch 14 Punkte und entlastete so die Tiroler Punktejäger enorm.
Bericht von Stefan Thurner
Fotos von Simon Hausberger